Akupunktur bei Kinderwunsch bzw. IVF oder ICSI

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In-Vitro-Fertilisation (IVF) bzw. Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) / Akupunktur In letzter Zeit habe ich den Eindruck, immer mehr Frauen nutzen die Möglichkeiten der IVF, um schwanger zu werden. Aus Sicht der asiatischen Heilmethoden  bzw. Philosophie würde man sich erst einmal die Frage stellen, wieso jemand nicht auf natürlichem Wege schwanger wird, als dies mit Gewalt forcieren zu wollen, aber dazu später. Beginnen wir mal mit dem Punkt, der mir subjektiv in der Aufklärung der Kinderwunschpatientinnen zu kurz zu kommen scheint: Welche Risiken gehen mit einem durch IVF erzeugten Kind für Mutter und Kind einher? Den meisten Kinderwunschpatientinnen sind nach meiner Erfahrung folgende Risiken bekannt: - ovarielles Hyperstimulationssyndrom - Mehrlingsschwangerschaften (erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen, niedriges Geburtsgewicht, perinatale Todesfälle) - erhöhtes Risiko für ektope Schwangerschaften (z.B. Bauchhöhlenschwangerschaften) - erhöhtes Kaiserschnittrisiko - Placenta praevia - Preeklampsie - Bluthochdruck - Wachstumsstörungen des Kindes Etwas weniger bekannt scheint mir zu sein, dass auch ein  erhöhtes Krebsrisiko    (u.a. Brustkrebs und Eierstockkrebs) für die Mütter diskutiert wird. Folgende Aspekte scheinen mir den meisten allerdings nicht wirklich bewusst zu sein: Risiken für das Kind: Durch die häufiger vorkommenden Frühgeburten und Wachstumsstörungen des Kindes besteht eine erhöhte Sterblichkeit und Krankheitshäufigkeit im Vergleich zu Kindern, die auf natürlichem Wege gezeugt worden sind. Es bestehen  erhöhte Risiken für Fehlbildungen    des - Nervensystems - Verdauungstrakts - Urogenitaltrakts - Kreislaufsystems - Muskulatur - Skeletts - der Augen, der Ohren und des Gesichts Außerdem wurden (epi-) genetische Veränderungen    bei den über IVF erzeugten Kindern berichtet. (Das bedeutet: auch die Erbsubstanz (DNA) ist in einem solchen Fall verändert!) Das erste IVF-Kind wurde 1978 geboren, d.h. es ist hinsichtlich Langzeitschäden gerade mal ein Zeitraum von etwa 40 Jahren überschaubar. Über  gesundheitliche Langzeitschäden    durch die IVF-Behandlung für das Kind, die womöglich erst nach 50 oder 60 Jahren (oder später) auftreten, kann man sich daher zum aktuellen Zeitpunkt noch gar kein Bild machen. Es wurde in mehreren Studien gezeigt, dass Kinder, die durch IVF erzeugt wurden, ein  erhöhtes Herzkreislaufrisiko    haben. Schon bei 8-18-jährigen Kindern wurde ein erhöhter Blutdruck und erhöhte Nüchternblutzuckerwerte festgestellt. Es wurden Veränderungen an den Blutgefäßen von Armen, Gehirn und Lunge gezeigt. Um das im Detail zu verdeutlichen: Gehirn: Wenn die Gehirndurchblutung reduziert ist, hat man ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen. Das können Schlaganfälle sein aber auch gefäßbedingte Demenzen. Lunge: Wenn die Durchblutung der Lunge reduziert ist, ist eine verminderte Sauerstoffversorgung des Menschen naheliegend, so dass die Organe (z.B. Gehirn, Muskulatur, Verdauungstrakt, etc.) mit weniger Sauerstoff versorgt werden, als sie es bei optimaler Lungendurchblutung  würden. Wenn das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt wird, ist von einer Leistungsverminderung des Gehirns (Denkvermögen, Gedächtnis, …) auszugehen. Wenn die Muskulatur weniger Sauerstoff erhält, ist von körperlicher Leistungsminderung d.h. z.B. vorzeitiger Erschöpfung, geringer Belastbarkeit, etc. auszugehen. Die oben erwähnten erhöhten Blutdruck- und Blutzuckerwerte, können bei längerem Bestehen das Risiko für Arteriosklerose (im Volksmund: Gefäßverkalkung) erhöhen. Hieraus können z.B. Schlaganfälle und Herzinfarkte resultieren. Kinder, die über ICSI gezeugt wurden, haben ein erhöhtes Risiko, Physiotherapie oder logopädische Behandlung zu benötigen, Infektionen des Atemtrakts sowie Erkrankungen der Haut und des Verdauungstrakts zu bekommen und operative Eingriffe zu benötigen Auch wurden statistisch signifikante erhöhte Risiken für    geistige Behinderung und verminderten Intellekt       gezeigt. Insgesamt wird von einem 30 - 40 % erhöhten Risiko von Geburtsdefekten gesprochen, wenn Kinder über IVF oder ICSI gezeugt wurden. (Karpmann et al. 2005, Hansen et al. 2005). Man nimmt, wenn man sich für eine IVF entscheidet, ganz klar ein erhöhtes Risiko in Kauf, dass man dem Kind ein Leben mit körperlichen Schäden zumutet. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Und sich überlegen, ob man das einem anderen Menschen gegenüber als ethisch vertretbar ansieht. Und um zur Behandlung eines Kinderwunschpatienten mit Traditioneller Chinesischer Medizin bzw. Akupunktur zurück zu kommen: Ich würde einen unerfüllten Kinderwunsch so interpretieren, dass das Paar (ein Partner oder beide) in sich nicht vollständig ausgeglichen oder gesund ist/sind. Ich kann mir auch vorstellen, dass man ein Kinderwunschpaar so behandeln kann (sofern keine anatomischen Hindernisse vorliegen) – sei es nun mit den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, der westlichen Medizin oder anderen Therapiemethoden – dass in einem Teil der Fälle eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege möglich werden kann. Hierzu sollte man sich dann auch etwas Zeit nehmen, wenn man diesen Weg beschreiten möchte. Oft scheint es mir, dass Kinderwunschpatienten sich nach Akupunktur umsehen, weil sie gehört haben, dass dies den Erfolg der IVF-Behandlung unterstützt, ohne sich mit den Prinzipien der asiatischen Heilmethoden auseinanderzusetzen und auch wenig Verständnis hierfür aufbringen. Ich habe da häufiger den Eindruck, dass das wie ein Bausteinprinzip oder eine mathematische Gleichung angesehen wird: „Ich brauche a und b und c – (eines davon: Akupunktur) und dann müsste das rechnerisch klappen mit der Schwangerschaft.“ – So funktioniert aber die Traditionelle Chinesischen Medizin bzw. die Medizin generell meiner Erfahrung nach nicht. Meine Herangehensweise ist vielmehr, dass man den Patienten (den weiblichen, den männlichen oder beide) so reguliert, dass optimale Voraussetzungen geschaffen werden, um schwanger zu werden. Es ist also eine Behandlung mit dem Ziel den Patienten gesünder zu machen, körperlich, emotional, mental. Die Behandlung hat also den Patienten und dessen Gesundheit als Focus. Eine Schwangerschaft ist dann etwas, das dann resultieren kann. Es wird nicht erzwungen. Wenn man diesen Punkt verstanden hat, sollte auch klar sein, dass es überhaupt nicht zu der Methode passt, eine bestimmte Behandlungsdauer oder -häufigkeit oder gar -methode für alle Patienten zu empfehlen. Die benötigten Behandlungsmethoden und der nötige Umfang sind so individuell wie Menschen individuell sind. Einer benötigt vielleicht einige wenige Akupunkturbehandlungen, ein anderer womöglich eine mehrmonatige Heilkräutertherapie unterstützt durch Akupunktur und noch ein anderer benötigt Bewegungstherapie in Kombination mit Ernährungsumstellung. Die individuelle Anpassung der Therapie ist in meinen Augen der große Vorteil der Traditionellen Chinesischen Medizin und diesen sollte man sich auch zunutze machen. Literatur: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19929571 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7223816 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19561658 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16526416 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1936357/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3212878/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23095186 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3650450/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5364659/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23833075 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23714438 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25283630 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23833079 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22480819 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16299644 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23821091 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27473090
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